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Black and White - Abschied von der Mirage Aufklärer
Im Abschiedsjahr der legendären Mirage IIIRS startet die Fliegerstaffel 10 nochmals richtig durch. Deshalb erhielten zwei der eleganten Deltaflügler eine schwarzweisse Speziallackierung. An der Swiss Air Force Competition vom 29. und 30. August im Emmen zählen sie zu den absoluten Stars.
Major Markus Zürcher, letzter Kommandant der Fliegerstaffel 10, verhehlt seinen Unmut über das vorzeitige Ende der Mirage IIIRS nicht: "Wir alle können es nicht verstehen, dass man gerade heute auf das schnelle und taktische Aufklärungsmittel einer Mirage verzichtet. Eine Drohne ersetzt unsere Missionen nicht." Wenn er über die Mirage spricht, funkeln seine Augen: "Es war mein Kindheitstraum, einmal Militärjets zu fliegen. Und die Mirage ist etwas Besonderes. Da sitzt man wie auf der Spitze einer Rakete, man sieht die Flügel nicht, nur die Canards. In einer Mirage zieht der Pilot das Flugzeug richtiggehend an. Obwohl über 30 Jahre alt, sie ist bereits mit Fly-by-wire ausgerüstet und verfügt über einen zuverlässigen Autopiloten. Und bei einem Föhnsturm holpert es im Tiefflug nicht, da spürt man den Nutzen des Deltaflügels. Selbst im Endanflug sind wir immer noch 340 km/h schnell, das ist schon etwas Einzigartiges."
Trotz ihres Alters verfüge die Mirage mit ihren Kameras und den schwarz-weiss Bildern über zahlreiche Vorteile, erwähnt Major Zürcher. Eine Stunde nach der Landung stehe der entwickelte Film zur Verfügung, der punkto Schärfe und Detailtreue tagsüber und, dank Infrarotsensoren, auch nachts digitalen Aufnahmen überlegen sei. "Heute liegt die Priorität aber bei schnellen Bildern, dafür werden Abstriche bei der Qualität gemacht. Einen Datalink können wir nicht bieten, dafür eine hohe Mobilität und 80 Prozent der heutigen Ziele sind mobil", ergänzt Staffelkommandant Zürcher. Die Zukunft der Luftaufklärung sieht er aber in den pilotlosen Flugzeugen wie beispielsweise einem Global Hawk. In der Schweiz würden aber voraussichtlich einige F/A-18 mit Aufklärungspods ausgerüstet.
Für die Fliegerstaffel 10 war klar, dass ihr Abschied nicht sang- und klanglos von statten gehen sollte. So hat die R-2110 eine schwarze Bemalung auf der Ober- und eine weisse auf der Rumpfunterseite erhalten. Bei der R-2116 verhält es sich umgekehrt. Für das Design zeichnet Hansjörg Oberholzer, der bereits die neue Bemalung der Patrouille Suisse kreiert hat. Roland Kümin vom BABLW Dübendorf half bei den Malerarbeiten, ebenso wie Truppenangehörige der Flugplatzabteilung 10. Doch ohne Unterstützung von aussen hätte das Projekt "Black and White" nicht realisiert werden können. Neben RUAG Aerospace und anderen trug auch Alpine Air Support zum Gelingen bei.
Chef Medienservice
Swiss Air Force Competition
Hansjörg Bürgi
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